Riesengaudi beim ersten Seifenkistenrennen

Geglückte Premiere – Sieben Teams gingen mit phantasievollen Fahrzeugen an den Start

Artikel im Vilshofener Anzeiger vom 24.06.2019 von Sabine Süß, Fotos: sas medien und Faschingsfreunde Vilusia

Vilshofen. Pünktlich zum Start um 13 Uhr beginnt es zu regnen. Dabei hatten Vilusia-Präsidentin Sonja Pilsl und Vizepräsident Christian Heinlein so darauf gehofft, dass das Wetter aushält. Doch zum Glück waren es nur ein Schauer und nichts, was den VR-Bank-Vilusia-Cup verhindert hätte: Das erste Vilshofener Seifenkistenrennen war am Sonntag für Fahrer und Publikum ein großer Spaß.

Seit 6 Uhr früh waren die Vilusianer mit dem Aufbau beschäftigt: Entlang der 300 Meter langen Rennstrecke in der Kloster-Mondsee-Straße errichteten sie Bauzäune, stellten Sitzgarnituren und Pavillons auf und bereiteten sich mit Kaffee und Kuchen, Getränken und Gegrilltem auf die Gäste vor.

Dann treffen die Fahrer ein – sieben Teams mit acht Seifenkisten haben sich für den VR-Bank-Vilusia-Cup gemeldet. Die Testläufe werden noch auf trockenem Asphalt absolviert, dann aber wird der Himmel immer dunkler. "Wir warten noch fünf Minuten mit dem Start", verkündet Christian Heinlein per Mikrofon – die Zuschauer eilen unter die Pavillons, holen Regenschirme und Regencapes. So ausgestattet geht es wieder an die Rennstrecke. Auch die Fahrer wollen sich von dem bisschen Regen nicht aufhalten lassen. Die Wertungsläufe beginnen.

Gestartet wird zunächst in der Einzelwertung, Jugend und Erwachsene in getrennten Kategorien. Als Favorit bei den Erwachsenen wird Erwin Drofa vom Faschingskomitee Hofnarria gehandelt: Er saust mit Bestzeit den Hang hinab. "Er redet ja schon seit Wochen von nichts anderem mehr als vom Seifenkistenrennen", sagt Bernd Schneider, der zusammen mit Christian Heinlein das Rennen moderiert.

So sieht dann auch das Endergebnis in der Einzelwertung aus: Erwin Drofa macht den ersten Platz, Zweiter wird Martin Söldner von der Königlich-privilegierten Feuerschützengesellschaft Vilshofen – die Schützen ziehen mit dem "Kugel-Willi", einer Seifenkiste im Stil einer Patrone, alle Blicke auf sich. Auf den dritten Platz kommt Tobias Dadlhuber, ebenfalls von der Feuerschützengesellschaft.

Die Band "Drahwurm" unterhält in der kurzen Pause, die zwischen Einzel- und Teamwertung folgt. "Es lebe der Sport" singen Simon "Bill" Seidl, Magdalena "Maggi" Riesinger, Marco "Lauch" Mühl, Marco Saller und Yannik Stefani. Dabei gibt’s sogar eine eigene Strophe zum Thema Seifenkistenrennen. Dem Publikum gefällt’s, es gibt Applaus und die Zeit bis zur Teamwertung vergeht schnell. Erwin Drofa hat noch einen Tipp für alle, die auch beim Seifenkistenrennen Bestzeiten erzielen wollen: "Gut ducken!"

Daran halten sich in der Teamwertung vor allem die Fahrer von "Fit Diver", die mit ihrer Seifenkiste einen Streckenrekord nach dem anderen aufstellen. Dabei ist das Ganze nicht ungefährlich: Vinzent Müller sorgt für eine Schrecksekunde, als er ungebremst in Richtung Hauptstraße saust – beim Start ist das Bremsseil gerissen. Geistesgegenwärtig fährt er Schlangenlinien, um das Gefährt auszubremsen, und kommt rechtzeitig auf dem Gehweg zu stehen. Auch drei Reifenplatzer sind zum Glück gut ausgegangen, nur Heinz Götz von der Vilusia wird seinen neuen Spitznamen "Bruchpilot" so schnell wohl nicht mehr los.

Die Fit Diver machen schließlich den ersten Platz in der Teamwertung und freuen sich über den Wanderpokal. Den überreicht Volksbank-Raiffeisenbank-Vorstand Klaus Prähofer als Hauptsponsor der Veranstaltung an das Team mit Vinzent Müller, Sonja Baumberger und Sarah Donaubauer. "Fürs erste Mal ist das heute echt gut gelaufen", freut sich Prähofer über die gelungenen Rennen – und mit seinen Azubis, die in einer selbstgebauten Seifenkiste an den Start gegangen sind, ist er durchaus zufrieden: "Da müssen wir halt noch ein bisschen üben", meint er – denn für einen Pokal hat es bei den "VRV-Racers" nicht gereicht. Doch wie Sieger Erwin Drofa so schön sagt: "Wichtig ist eigentlich nur, dass alle Spaß haben."