Als „Abend für die gute Sache“ ließen die VR-Banken des Kreisverbandes Passau ihre 14. Gala am Mittwochabend in der vollbesetzten Dreiländerhalle von einer Stimme aus dem Off ankündigen. Manfred Asenbauer als Kreisverbandsvorsitzender konkretisierte wenige Minuten später live auf der Bühne diese Ansage. Denn nach seinen Worten sind von diesem Verbund der Genossenschaftsbanken im ausklingenden Jahr – überwiegend aus dem von den Kunden gefüllten Prämienspartopf – 500.000 Euro für wohltätige Zwecke gespendet worden. Das musste natürlich gemeinsam gefeiert werden, mit freiem Eintritt. „Sie sind eingeladen“, rief Moderator Martin Gruber dem Publikum zu. Nach dem 24. Februar dieses Jahres hätten viele Problembereiche auch die Verantwortlichen der VR-Banken bewegt, räumte Asenbauer ein. Er griff besonders die Tafeln in der Region heraus, die in Folge der allgemeinen Preissteigerungen immer weniger Waren bekämen. Daher seien alle Mitgliedsbanken und Verbundpartner spontan bereit gewesen, diese Institutionen zu unterstützen. „75 000 Euro sind an die Tafeln gegangen“, gab der Bankdirektor bekannt, bedauerte aber zugleich, dass sich deren Situation bislang leider nicht entspannt habe. Asenbauers Dank galt den Inhabern von Gewinnsparlosen, denn auch mit ihren einzelnen kleinen Beiträgen ließe sich eine große Wirkung erzielen – und eben die genannte imposante Gesamtspendensumme.
Über die strahlenden Gesichter im Publikum freute sich die stellvertretende Landrätin Roswitha Toso, die den Gala-Abend der VR-Banken als Highlight in ihrem Terminkalender rühmte. Es sei Freude über Jahresspendensumme beim 14. Gala-Abend der VR-Banken des Kreisverbands Passau – 1500 Gäste schön, nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie wieder zusammenkommen zu dürfen. Ähnlich äußerte sich Oberbürgermeister Jürgen Dupper, der augenzwinkernd die Anzahl der bereits gesammelten „Plätzerl“ als Gradmesser für die Rückkehr zur Normalität in der Bevölkerung verwendete. Er rief die Feiern zum Jubiläum „50 Jahre Gebietsreform“ landauf landab in Erinnerung und machte auf die gute wirtschaftliche Entwicklung der Region aufmerksam, die ohne fleißige Leute, findige Betriebe und auch ohne die daran interessierten Geldinstitute nicht funktioniert hätte. „Daher sind die regionalen Banken so wichtig“, unterstrich Dupper. Für eine ganz andere Bank zu werben, nämlich die Stammzellenbank, dazu nutzte der erste Star des Abends – die heimische Schlagersängerin Vivian Lindt, den meisten unter ihrem bürgerlichen Namen Heidi Barnerssoi bekannt und seit 1988 auf der Bühne präsent – die 14. VR-Banken-Gala. Vom Moderator auf den ernsten Hintergrund ihres Songs „Herzlichen Glückwunsch zu deinem Leben“ angesprochen, erzählte die Passauer Gastwirtin aus „Schalding links“ von ihrer Stammzellenspende vor einigen Jahren an einen ihr damals noch unbekannten Leukämie-Patienten. Als Volltreffer erwies sich die Wahl der Interpreten für die 14. Gala der VR-Banken. Denn neben Vivian Lindt feierte und bejubelte das Publikum die urkomische Truppe „Conny und die Sonntagsfahrer“ mit ihrer hinreißenden Nostalgie-Show aus Schlagern der 1950er- und 1960er-Jahre. Die blonde Frontfrau in ihrem weißpink gemusterten Petticoat entführte die begeisterten Zuschauer beispielsweise ins „Pigalle“ und in die Heimat der zwei kleinen Italiener, womit sie sicherlich so manche Urlaubserinnerungen von einst und jetzt weckte. Freilich, die absoluten Stars des Abends waren die fünf „Nockis“ aus Kärnten. Die Gruppe gilt als Österreichs erfolgreichste Schlagerband. Kein Wunder, dass sich in der Dreiländerhalle auch eine eigene Fangemeinde der „Nockis“ eingefunden hatte. Herauszuhören waren die Anhänger vor allem beim Mitsingen des Titels „Doch die Wahrheit ist, ich liebe dich noch immer.“ Als Stimmungsbarometer verwendeten sie Drafi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Nicht fehlen durfte die brandneue Single „Da geht noch mehr.“ Nach dem knapp dreistündigen Musikprogramm versammelten sich alle Interpreten auf der Bühne, um als Zugabe mit den Gala-Gästen das weltweit meistgesungene Weihnachtslied anzustimmen: „O du fröhliche“. Nockis-Sänger Gottfried Würcher erwies sich als Meister im Schnellrechnenund betätigte sich sodann als Dirigent eines Chors aus 1517 Stimmen, die er allesamt sofort in sein Herz schloss und nach eigenen Worten am liebsten auf jede Tournee mitnehmen würde. Um es mit einem Nocki-Titel auszudrücken:
Das ist „Amore vero“.
Quelle: Passauer Anzeiger | Brunner